Historische Hochwasser in Zürich: Remake möglich?
Im Rahmen des Hochwasserschutzprojektes Limmat-Sihl des AWEL galt es abzuklären, ob die aktuelle Relevanz
der nachgewiesenen höchsten historischen Wasserstände des Zürichsees resp. der Limmat abzuschätzen. Dazu wurden die damaligen
Pegelstände anhand historischer Beschreibungen abgeschätzt. Dies war möglich, weil jeweils einige Referenzpunkte der
Beschreibungen sich identifizieren liessen.
So konnte z.B. die äussere Grenze des Hochwassers von 1664 auf den Müllerplan und damit auf den aktuellen Übersichtsplan
übertragen werden.
Vor allem im Bereich Münsterbrücke, Grossmünster und Wasserkirche ergaben sich gute Anhaltspunkte, da diese Bauwerke immer wieder von Hochwasser betroffen waren, in deren Beschreibung sich entsprechende Hinweise fanden und es möglich war, die Entwicklung der zeitgenössichen Bodenhöhen zu rekonstruieren.
Dieses Portal aus dem Schiff der Fraumünsterkirche zum Kreuzgang erwies sich als eine der (wenigen) erhaltenen Referenzpunkte für das Bodenniveaus, deren ursprüngliche Höhe genau feststellbar sind.
Damit liess sich die rekonstruierten historischen Bodenniveaus von Fraumünsterkirche und Kreuzgang und ihre relativen Änderungen auf absolute Höhenwertes umrechnen und als Profilschnitt darstellen. Die Grafik zeigt einige der rekonstuierten Nord-Süd-Profillinien.
Aus diesem und den anderen Höhenrekonstuktionen der Referenzpunkte ergaben sich dann für eine ganze Anzahl von extremen Hochwasserereignissen seit 1343 recht geanaue Niveaus. Natürlich bleibt immer eine gewisse Bandbreite, da es sich um modellhafte Rekonstruktionen handelt. Die Grafik zeigt rot die obere und grün die untere Grenze der wahrscheinlichen Bandbreite des erreichten Hochwasserstandes.