Vortrag: Raumzeitwege - Historische Verkehrswege beim Rapperswiler Seeübergang
Vortrag im Rahmen der Veranstaltungsreihe Pfahlbaufieber. Christine
Doerfel, Fachbüro für Kulturlandschaft, Einsiedeln. Thomas Specker GRAD
GIS
Hochschule Rapperswil, 7. Sept. 2004, 19 Uhr 30.
Beispiel aus dem Vortrag
Grenzen beim
Seeübergang
Der Vortrag wirft einige Schlaglichter auf die Geschichte des Seeüberganges und die Rapperswiler Seebrücke seit dem Mittelalter.
Ein Beispiel aus der Praxis der Wegforschung: der Abstieg vom Buechwald oberhalb Pfäffikon und in der Verlängerung des See querenden Steges/Dammes. Angeblich handelt es sich um eine Befestigung, sogar keltisch soll sie sein. Betrachten wie das Objekt etwas nüchterner. Eine sorgfältige Geländeaufnahme, kombiniert mit einiger Erfahrung erbringt, einiges an Informationen ergibt. Es können so auch unbewiesene, mythische Vorstellungen korrigiert werden.
Wir finden verschiedenste Grabenstrukturen: lineare, Richtung Etzel ziehende Formen mit U-förmigem Profil , daneben hangparallele Gräben mit V-förmigem Profil und seltsamen, rechtwinkligen Richtungsänderungen.
Eine genaue Beobachtung der Strukturen lässt bereits eine erste
Zuordnung zu: Gräben mit V-förmigem Profil im Bereich Wigarten können
einem Begrenzungssystem zugeordnet werden (gelb). Diese Gräben sind es,
die zu den wilden Vermutungen Anlass gegeben haben. Aber ihr
Verteidigungswert ist gering. Zudem fehlten sie genau da, wo der Hang
flach ist. Dass es sich um Grenzen handelt, zeigen die kräftigen
Farbmarkierungen an den Bäumen und einige Marchsteine in der
Grabensohle.
Sicher ist: eine umstrittene Sache liegt hier vor, denn ohne Grund
werden Grenzen nicht so aufwendig markiert!
Die durchziehenden, bergwärts führenden Grabenstrukturen mit U-Profil gehören zu zwei Wegsystemen: eines, dass mit kurzen Holzwegen der Nutzung des Waldhanges diente (grün) und einem zweiten, durchgehenden Zugang zum Hügel (rosa)